Restaurierung der historischen Putzfassade und der Stuckdecken der Innenräume
Das 1721/22 erbaute Schloss der Grafen von Zinzendorf wird als Denkmal von nationaler Bedeutung eingeordnet! Abweichend von den sonst in Sachsen gebräuchlichen Konzepten wurde hier eine Restaurierung der barocken Putzfassade geplant und umgesetzt. Der Putzbestand von 1722 war auf drei Seiten der Fassaden zu ca. 60% erhalten. Dieser wurde gereinigt, strukturell mit Kieselsäureester gefestigt und partiell mineralisch hinterfüllt. Die Putzergänzungen und die Rekonstruktion der Westfassade wurden als Kalkputz in Baustellenmischung mit regionalen Grubensanden ausgeführt. Die Fassung der Fassaden wurden auf Grundlage der Befunde als Kalkfassung rekonstruiert.
Im Obergeschoss hatte sich in unterschiedlichem Ausmaß der barocke Bestand an Stuckdecken erhalten. Von ca. 0,5 m² großen Fragmenten bis zu 80% der Fläche waren die reich profilierten Decken erhalten. Die in erheblichem Ausmaß eingetretenen Verformungen konnten nicht vollständig zurückgeführt werden. Insofern musste die Ergänzungen aufwändig an den verformten Bestand angepasst werden. Gleichzeitig waren die barocken Formenverläufe exakt zu reproduzieren. Technologisch wurde der exakt gleich Aufbau wie 1721 gewählt, über der ergänzten Nadelholzschalung wurde Rohrstabgewebe als Putzträger aufgebracht und darüber dreilagig geputzt. Die Unterputzschichten wurden mit schwach hydraulischen Kalk (NHL 2) gebunden, die Feinputzschicht in Sumpfkalkmörtel. Die Profile wurden in Kalkstuck mit geringem Gipsanteil gezogen. Alle Materialien wurden als Baustellenmischung verarbeitet und auf die Situation vor Ort eingepasst.
Die Innenräume wurden in Jahresscheiben (2008 / 2009-10) realisiert.
