Barockschloss Rammenau

Südwand – Schlusszustand
Barockschloss Rammenau

Fensterleibungen in der Südwand mit restaurierter, klassizistischer Malerei
Barockschloss Rammenau

Sturzzone der rechten Fensterleibung – Schlusszustand mit restaurierter klassizistischer Malerei

Barockschloss Rammenau

Übersichtsaufnahme der Decke mit zentraler, feingliederiger Mittelrosette
Barockschloss Rammenau

Mittelrosette im Detail

Barockschloss Rammenau

Raum E14
Restaurierung der Raumfassung

Objektbeschreibung

Das Barockschloss Rammenau, heute ein überregional bekanntes Ausflugs- und Tourismusziel mit hochwertiger Gastronomie und Nutzung als Tagungs- und Veranstaltungsort, ist eine stattliche barocke Schlossanlage mit Ehren- und Wirtschaftshof und Teil eines barocken Landschaftsparks nach englischem Vorbild.
Der Bau geht zurück auf Pläne JOHANN CHRISTOPH KNÖFFELs und wurde in der ersten Hälfte des 18. Jh. unter Herrschaft des kürfürstlich-sächsischen Kammerherren Ernst Ferdinand von Knoch errichet. Die auf der gartenseitigen Gebäudeachse zu bearbeitenden Räume (mit Stand 2018 die Räume E11 (2018), E13 und E14 (2016-2017)) sind geprägt durch ihre klassizistisch – illusionistische Gestaltung nach einer Umgestaltung der Innenräume des Barockschlosses im späten 18. bzw. frühen 19. Jh. Die Räumlichkeiten folgen dabei immer bestimmten Themen, so wurde der hier vorgestellte Raum, wegen seiner illusionistischen Gestaltung mit filigranen Blumenmalereien auch als sog. Kornblumenzimmer bezeichnet.

Aufgabenstellung

Ziel war die Konservierung und Restaurierung des Zustandes aus dem Jahre 2016 also, das sog. Kornblumenzimmer im Erscheinungsbild von 1968 wieder zu präsentieren. Dies beinhaltete die Bearbeitung der mit Weinlaubranken bemalten Sockelzone, die Überarbeitung der Tapetenflächen an den Wänden sowie die Restaurierung der beiden Supraportenmalereien über den Türen. Die zuvor durch ein anderes Unternehmen ausgeführte Befunduntersuchung erkannte dabei jedoch wesentliche Details der vormaligen Raumfassung nicht. So waren z.B. die Fensterleibungen ebenfalls mit einer klassizistischen Blumenmalerei ausgeführt. Diese wurde erst im Zuge der Ausführung entdeckt und ebenfalls im Rahmen eines Nachtrages restauriert.

Ausgeführte Maßnahmen

  • Freilegung und Reinigung der Malschichten an Decke und Sockel
  • Festigung der historischen Malerei und des Putzes in mehreren Durchgängen
  • malerische Rekonstruktion gemalter Weinlaubranken am Fußsockel
  • Ausbau unpassender Putzergänzungen und Gipsplomben
  • Sicherung von Putzkanten durch Anböschung
  • Kittung von Rissen und Putzfehlstellen
  • Farbliche Neufassung des Deckenfonds und der Rücklageflächen
  • Retusche der Binnenmalereien an den Supraporten, der Mittelrosette und der Malereien in den Fensterleibungen in Tratteggiomanier
  • Abnahme der Tapetenborten und Bearbeitung in der Werkstatt (Reinigung und rückseitige Stabilisierung durch Beklebung)

Angaben zum Projekt

Auftraggeber
Sächsisches Immobilien und Baumanagement
Niederlassung Bautzen
Fabrikstraße 48
02625 Bautzen

Bauleitung
Frank-Ernest Nitzsche
Konsulstraße 20
02826 Görlitz

Amtliche Betreuung
Sächsisches Landesamt für Denkmalpflege
vertreten durch Dipl. Rest. Stefan Reuther
Schlossplatz 1
01067 Dresden

Ausführung
04.2016 – 04.2017

Bearbeitungsumfang
77.600 €

Beteiligte MA
Dipl. Rest. (FH) Sven Hübner
Kirchenmaler Christoph Schneider
Stuckateur Steve Meißner
Nadine Nürnberger