Schloss Augustusburg, Venussaal

Restaurierung der Wandmalerei

Ausgeführte Maßnahmen

Im Zuge des Neubaus des Schlosses Augustusburg 1568 – 72 unter Kurfürst August I. als Sommerresidenz wurde durch seinen Hofmaler H. GÖDING um 1570 der sogenannte Venussaal mit einer monumentalen Wandmalerei von mehr als 230 m² Größe ausgestaltet. Durch Umbauten im 18. Jh. wurde der im 2. Obergeschoss befindliche Raum zum Boden­raum degradiert. Die Wandmalereien überdauerten, mit Verlust der Decke, bis in 20. Jahrhundert. Ein in den 1960er Jahren begonnener Restaurierungsversuch wurde nicht vollendet und abgebrochen. Mit Aufnahme der grundsätzlichen baulichen Maßnahmen wurden wir ab 1995 mit der Voruntersuchung, der Konzept­erarbeitung und den Probeachsen für die größte zusammenhängende Wandmalerei des 16. Jahrhundert in Sachsen beauftragt. Ab 1998 erfolgte die Restaurierung der Wand­malerei in Teilschritten entsprechend der verfügbaren Finanzierung.

Neben einer diffizilen Oberflächenreinigung der extrem empfindlichen Malschichtoberfläche waren vor allem an der Westwand umfangreiche Entsalzungen in mehreren Zyklen vorzunehmen. Durch gravierende Wassereinbrüche bis 1970 wurden vor allem die Magnesiumverbindungen zu starken Salzkristallisationen angeregt. Die Voruntersuchungen und die Ausführung der Salzminimierung wurden naturwissenschaftlich begleitet. In diesen Bereichen mussten großflächige Putzergänzungen (ca. 12 m²) im Duktus des Originales ausgeführt werden. Speziell für diese Flächen mussten Retuschemethoden entwickelt werden, welche die Integration dieser Bereiche ermöglichten. Die gesamte Malereioberfläche wurde in Punktretusche bearbeitet.

Parallel und im Nachgang wurden die 4 Nebenräume, der Vorraum und das Treppenhaus mit seiner großflächigen originalen Raumfassung bearbeitet.

Angaben zum Projekt

Auftraggeber
Schlossverwaltung Schloss Augustusburg
09573 Augustusburg

Sächsisches Immobilien- und Baumanagement
NL Chemnitz,

Sächsisches Landesamt für Denkmalpflege
Schlossstraße 1
01067 Dresden

Ausführung
1997 – 2002