Dom St. Marien zu Freiberg - Schönbergkapelle Restaurierung Epitaph J.H. Böhme d. Ältere um 1671/72

Übersichtsaufnahme und Detail Christus in typischem Vorzustand
Dom St. Marien zu Freiberg - Schönbergkapelle Restaurierung Epitaph J.H. Böhme d. Ältere um 1671/72

Zentraler Totenkopf, während und nach der Laserreinigung mit direkter Gegenüberstellung
Dom St. Marien zu Freiberg - Schönbergkapelle Restaurierung Epitaph J.H. Böhme d. Ältere um 1671/72

Christus vor und nach Demontage sowie Laserreinigung

Dom St. Marien zu Freiberg - Schönbergkapelle Restaurierung Epitaph J.H. Böhme d. Ältere um 1671/72

Links zentraler Bereich während der Reinigung, rechts typischer Zustand mit Kantenabbruch
Dom St. Marien zu Freiberg - Schönbergkapelle Restaurierung Epitaph J.H. Böhme d. Ältere um 1671/72

Links Gesamtansicht Epitaph im Schlusszustand, rechts oberer Bereich im Schlusszustand

Dom St. Marien zu Freiberg – Schönbergkapelle Restaurierung Epitaph J.H. Böhme d. Ältere um 1671/72

Objektbeschreibung

Der Dom St. Marien zu Freiberg ist insbesondere wegen der Goldenen Pforte als eines der Hauptwerke der deutschen Kunst des 13. Jh. überregional bekannt. Die große kreuzförmige Basilika gilt als eines der Wahrzeichen der Stadt und die Orgel als eines der Hauptwerke des berühmten Orgelbauers Gottfried Silbermann.

In den letzten Jahren wurden durch uns in mehreren Abschnitten Restaurierungs- und Untersuchungskampagnen, hauptsächlich im Kreuzgang des Domes, ausgeführt. Als zuletzt ausgeführte Maßnahme ist die konservierende, bestandsbewahrende Restaurierung des Epitaphs J. H. BÖHME d. Älteren aus dem letzten Drittel des 17. Jh. in der sog. Schönberg-Kapelle (ober Schönbergschen Kapelle) zu verstehen. Es handelt sich bei diesem Raumteil um die Grabkapelle derer von Schönberg, welche im letzten Abschnitt ein Kreuzgangjoch ausfüllt und den Übergangsbereich zur Annenkapelle darstellt.

Bei dem Wandepitaph handelt es sich um eine Kombination aus Stuckmarmor, weißen Stuckaturen, Bauteilen aus Postelwitzer (?) Sandstein und Skulpturen aus Alabaster (Kreuzigungsgruppe mit zentralem, ans Kreuz geschlagenem Christus).

Ausgangszustand

Die gesamte Epitaphoberfläche zeigte sich stark verschmutzt. Die Stuckmarmoroberflächen besaßen keinerlei Tiefenwirkung, dies war aber eher der einfachen Werktechnik, als einem wirklichen Schadbild geschuldet.

Der Architekturaufbau selbst war stabil und tragfähig, allerdings waren alle sichtbaren Eisenarmierungen stark korridiert.

Die Skulpturen wiesen zahlreiche irreversible Verfärbungen bis auf einen Sepiafarbton hin, auf. Verursacht wurden diese wahrscheinlich durch einpenetrierte Überzüge, da der Alabaster sich in vermörtelten Zonen sonst in einem, dem Material üblichen, weißen Farbton präsentierte.

Insgesamt präsentierten sich die Skulpturen in einem stark gefährdeten Zustand, mit lose anhängenden bzw. bereits abgerissenen Extremitäten, starker Verschmutzung und Durchrissen

Ausgeführte Maßnahmen

  • Demontage der Alabasterfiguren und Befestigungselemente
  • Reinigung von Stuckaturen und Farbfassung
  • Glanzpolitur auf Stuckmarmor
  • Reinigung der Alabasterbauteile mittels Impulslaserverfahren
  • Korrosionsschutz auf den Befestigungselementen
  • Entfernen alter Dübel und Ausbau alter Risskittungen
  • Neuherstellen und Retusche von Kittungen
  • Reprofilierung der Stuckprofile im oberen Bereich

Angaben zum Projekt

Auftraggeber

Ev. Luth. Domgemeinde St. Marien zu Freiberg
Untermarkt 1
09599 Freiberg

Von Schönbergsche Stiftung
Langestraße 8
04451 Panitzsch

Bauleitung

Architekturbüro Uwe Gerschler
Mönchsstraße 3
09599 Freiberg
03731/216461
architekturbuero-gerschler.de

Ausführung
05-07/2015

Bearbeitungsumfang
11.000 €

Beteiligte MA
Rest. M. A. Christin Golnik
Stuckateurmeister (§8 HWO) Lucas Lange